Überarbeitung des Musters für Binnenschiffszeugnisse: Rückblick auf einen erfolgreichen Workshop im Palais du Rhin

23/09/2025

Straßburg, 23. September 2025 – Unter der Schirmherrschaft des Europäischen Ausschusses zur Ausarbeitung von Standards im Bereich der Binnenschifffahrt (CESNI) fand am 23. September 2025 im Palais du Rhin und online ein Workshop zum neuen Muster für Binnenschiffszeugnisse statt. An dem Workshop nahmen rund 40 Teilnehmer aus 15 CESNI-Mitgliedstaaten sowie Vertreter der Europäischen Kommission, der Polizeibehörden (Aquapol), der Gewerbeverbände und der Flusskommissionen (Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Donaukommission) teil.
 

Quelle: CESNI

 
Information und Ermittlung der Bedürfnisse der Beteiligten
 
Der CESNI überarbeitet derzeit das Muster für Binnenschiffszeugnisse, das in Anlage 3 des ES-TRIN festgelegt ist. In diesem Zusammenhang bestand die Notwendigkeit, alle Beteiligten über den Fortschritt der Arbeiten zu informieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Ansichten und Vorschläge zu diesem Thema mitzuteilen.
 
Der Workshop am 23. September war insoweit ein wichtiger Schritt, um den Entwurf des Zeugnismusters vorzustellen, mit dem folgende Ziele verfolgt werden:

  • Optimierung der zu erfassenden Datenfelder,
  • Verringerung des Verwaltungsaufwands für Schiffseigner,
  • Erleichterung der Arbeit der Untersuchungskommissionen und Polizeikräfte,
  • Vereinfachung der zukünftigen Digitalisierung.

 
Schiffe, die auf Wasserstraßen der EU oder auf dem Rhein verkehren, müssen bekanntlich über ein Unionszeugnis oder ein Rheinschiffsattest für Binnenschiffe verfügen. Beide Zeugnisse werden von den zuständigen Untersuchungskommissionen erteilt und bestätigen die vollständige Erfüllung der technischen Anforderungen (ES-TRIN) durch das Fahrzeug.
 
Vorträge und Austausch in kleinen Gruppen
 
Der erste Teil des Workshops am Vormittag war Präsentationen zur allgemeinen Struktur des Entwurfs des neuen Zeugnismusters, zur Liste der Datenfelder und zu den unterschiedlichen Verwendungszwecken des Binnenschiffszeugnisses gewidmet. Dabei wurden insbesondere die Standpunkte der Regulierungsbehörden, der Untersuchungskommissionen, der Schiffsbetreiber und der Polizeibehörden erläutert.
 
Am Nachmittag wurde in kleinen Gruppen gearbeitet, um spezifische Fragen zu behandeln. Dieses Format ermöglichte die Sammlung von Anregungen zum ursprünglichen Vorschlag des CESNI für den Entwurf des Zeugnismusters, etwa in Form von Ergänzungen, Streichungen oder Anpassungen einzelner Felder. Die Vorschläge stützten sich auf die bisherigen Erfahrungen und berücksichtigten dabei Vereinfachung, Modularität, digitale Zugänglichkeit, Robustheit sowie Benutzerfreundlichkeit für alle Beteiligten.
 
Wichtigste Schlussfolgerungen und nächste Schritte
 
Der vom CESNI organisierte Workshop bot somit die Gelegenheit, den Entwurf des neuen Zeugnismusters und die zugehörigen Datenfelder vorzustellen. Der Entwurf des neuen Musters basiert auf einem modularen Ansatz, um die zukünftige Digitalisierung des Zeugnisses zu vereinfachen. Es werden nur die relevanten Felder gedruckt und es handelt sich nicht mehr um ein Zeugnis mit einer festen Seitenzahl.
 
Die Beiträge der verschiedenen Beteiligten sind für die weitere Arbeit des CESNI von entscheidender Bedeutung. Dank der hochwertigen Diskussionen konnte eine solide Grundlage für die Verfeinerung des Zeugnismusters und die Vorbereitung der nächsten Schritte, d. h. die Weiterentwicklung der Ausstellungsverfahren für Zeugnisse und der entsprechenden Datenbanken, geschaffen werden.
 
Ziel ist es, das neue Muster für Binnenschiffszeugnisse im Hinblick auf eine Anwendung ab Januar 2030 in den ES-TRIN 2029/1 aufzunehmen.