CESNI-Sitzung vom 19. Oktober 2023

19/10/2023

Am 19. Oktober 2023 fand in Straßburg (Frankreich) unter dem Vorsitz von Frau Marleen Coenen, Vertreterin Belgiens, eine Sitzung des Europäischen Ausschusses zur Ausarbeitung von Standards im Bereich der Binnenschifffahrt (CESNI) statt. Auf der Tagesordnung stand die Fortsetzung der Arbeiten zu alternativen Kraftstoffen, Emissionen von Treibhausgasen und Luftschadstoffen von Binnenschiffen, Besatzungen und Informationstechnologien.
 

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Erfolgreiche Fortsetzung der Arbeit des CESNI
 
Im Bereich der technischen Vorschriften für Binnenschiffe wurde auf der Sitzung am 19. Oktober der Entwurf der Vorschriften für die Lagerung und Nutzung von Methanol an Bord von Binnenschiffen vorgestellt, die im Entwurf der ES-TRIN 2025 (Europäischer Standard der technischen Vorschriften für Binnenschiffe) vorgesehen sind. Diese Vorschriften werden insbesondere den für die Polizeivorschriften zuständigen Organen und dem ADN-Sicherheitsausschuss mitgeteilt, ein Zeichen für die gute Zusammenarbeit mit der UNECE. Im Übrigen wurde die Aufnahme einer neuen Aufgabe in das Arbeitsprogramm des CESNI betreffend die Entwicklung eines Standards für eine Methodik zur Messung und Berechnung der Emissionen von Binnenschiffen sowie zur Definition von Emissionsklassen beschlossen. Dieser Standard hat die Angabe der Umweltleistung von Binnenschiffen (in Bezug auf Treibhausgas- und Luftschadstoffemissionen) zum Ziel, um die Ökologisierung der Flotte zu unterstützen. Schließlich verabschiedete der Ausschuss ein Korrigendum zum ES-TRIN 2023. Das Korrigendum dient der Durchführung redaktioneller Korrekturen (Übersetzungen und offensichtliche Fehler), bevor der ES-TRIN 2023 im Januar 2024 in Kraft tritt.
 
Im Bereich der Berufsbefähigungen prüfte der CESNI den Entwurf eines Europäischen Standards für Qualifikationen in der Binnenschifffahrt (ES-QIN, Ausgabe 2024/1). Die wichtigste Änderung zielt darauf ab, die Ausbildung des Schiffsführers zu verstärken, um sie besser auf die Navigation in einer direkten Umgebung mit Seeschiffen vorzubereiten. So werden die Befähigungsstandards für die Führungsebene die Kenntnisse präzisieren, die erforderlich sind, um die Sicherheit in Gebieten zu erhöhen, in denen Seeschiffe und Binnenschiffe gemeinsam fahren. Der Standard wird zu dessen Annahme auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des CESNI am 11. April 2024 gesetzt. Der Ausschuss begrüßte auch die Fortschritte bei der Arbeit an den künftigen Besatzungsstandards. Derzeit wird insbesondere über die Mindestbesatzungstabellen beraten.
 
Im Bereich der Informationstechnologien wird die Arbeit gemäß dem Arbeitsprogramm des CESNI fortgesetzt, insbesondere im Hinblick auf die nächste Ausgabe von ES-RIS 2025 (Europäischer Standard für Binnenschifffahrtsinformationsdienste).
 
Vorsitz des CESNI 2024-2025
 
Der derzeitige Vorsitz des CESNI für den Zeitraum 2022-2023, der von Frau Marleen Coenen (Belgien) und deren Stellvertreter, Herrn Ivan Bilić-Prcić (Kroatien), ausgeübt wird, läuft Ende des Jahres aus.
 
Herr Ivan Bilić-Prcić wird den Vorsitz des Ausschusses ab Januar 2024 für die nächsten zwei Jahre (2024-2025) übernehmen. Herr Bilić-Prcić ist Schiffbauingenieur und Leiter der Abteilung Binnenschifffahrt beim kroatischen Schiffsregister. Unterstützt wird er in diesem Amt von Herrn Florian Röthlingshöfer (Schweiz), der die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses übernehmen wird. Herr Röthlingshöfer ist Direktor der Schweizerischen Rheinhäfen (SRH).
 
Sitzungsteilnehmer
 
An der Sitzung des Ausschusses nahmen teil:

  • zehn Mitgliedstaaten: Belgien, Deutschland, Frankreich, Kroatien, die Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, die Schweiz und die Tschechische Republik;
  • die Europäische Kommission (EK), die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) und die Moselkommission;
  • zwei Beobachterstaaten: das Vereinigte Königreich und Ukraine;
  • vier anerkannte Verbände: EBU, ESO, ETF und FEMAS.

 
Nächste Sitzung
 
Die nächste Sitzung des Ausschusses ist für den 11. April 2024 geplant.