CESNI-Sitzung am 28. Oktober 2025

28/10/2025

Am 28. Oktober 2025 fand in Den Haag (Niederlande) unter dem Vorsitz von Herrn Ivan Bilić-Prcić, Vertreter Kroatiens, eine Sitzung des Europäischen Ausschusses zur Ausarbeitung von Standards im Bereich der Binnenschifffahrt (CESNI) statt. Auf der Tagesordnung standen insbesondere die Arbeiten im Zusammenhang mit ES-TRIN 2027/1, die Methoden zur Messung und Berechnung der Emissionen von Binnenschiffen, die Arbeiten an künftigen Vorschriften für Besatzungen und elektronische Geräte, die neue Ausgabe des Einbauleitfadens für das Inland AIS Gerät sowie die Arbeiten im Zusammenhang mit ES-RIS 2027/1.
 

Quelle: CESNI

 
Erfolgreiche Fortsetzung der Arbeit des CESNI
 
Im Bereich der technischen Vorschriften für Binnenschiffe werden die Arbeiten am ES-TRIN 2027/1 (Europäischer Standard der technischen Vorschriften für Binnenschiffe) fortgesetzt. Diese betreffen derzeit die Vorschriften für die Nutzung von Wasserstoff als alternative Energiequelle sowie Spurführungsassistenten für die Binnenschifffahrt (TGAIN). Darüber hinaus wurden Fortschritte bei der Entwicklung einer Methodologie zur Messung und Berechnung der Luftschadstoffemissionen von Binnenschiffen erzielt. Zur Erinnerung: Dieser Standard zielt darauf ab, robuste, zuverlässige und reproduzierbare Methoden zur Angabe der Umweltleistung eines Schiffes (auch in Bezug auf Treibhausgasemissionen) zu definieren. Das Ziel ist somit eine europaweit harmonisierte Methode, um die Ökologisierung der Flotte zu unterstützen.
 
Im Bereich der Berufsqualifikationen werden derzeit Leitlinien für die Befähigungen im Bereich Wasserstoff entwickelt. Das Pilotprojekt einer künftigen europäischen Datenbank für die theoretische Prüfung für Schiffsführer und dessen Fortschritte wurden ebenfalls vorgestellt. Diese gemeinsame CESNI-Datenbank mit Multiple-Choice-Tests soll ein einheitliches Befähigungsniveau für alle Schiffsführer gewährleisten, die auf europäischen Wasserstraßen unterwegs sind. Die Mitgliedstaaten können bereits jetzt auf nationaler Ebene eine Checkliste zur Erstellung und Auswahl von Multiple-Choice-Tests verwenden. Schließlich wurden in der Sitzung vom 28. Oktober auch die künftigen Vorschriften für Besatzungen und elektronische Hilfsmittel erörtert.
 
Im Bereich Informationstechnologie hat der CESNI eine neue Ausgabe des Einbauleitfadens für das Inland AIS Gerät angenommen, die sich an zugelassene Fachunternehmen richtet. Dieser Leitfaden musste aufgrund neuer Anforderungen, die in ES-TRIN 2025/1 eingeführt wurden, aktualisiert werden. Sie werden im Laufe des Monats November auf der Website des CESNI veröffentlicht. Darüber hinaus werden die Arbeiten an der nächsten Ausgabe des ES-RIS (Europäischer Standard für Binnenschifffahrtsinformationsdienste) fortgesetzt. Diese wird insbesondere neue Vorschriften für die Anzeige des TGAIN auf dem Inland ECDIS enthalten. ES-RIS 2027/1 soll im April 2026 vom CESNI überprüft werden.
 
Vorsitz des CESNI 2026-2027
 
Der derzeitige Vorsitz für den Zeitraum 2024-2025, der von Herrn Ivan Bilić-Prcić (Kroatien) und seinem Stellvertreter, Herrn Florian Röthlingshöfer (Schweiz), ausgeübt wird, läuft Ende des Jahres aus.
 
Herr Florian Röthlingshöfer wird den Vorsitz des Ausschusses ab Januar 2026 für die nächsten zwei Jahre (2026-2027) übernehmen. Herr Röthlingshöfer ist Direktor der Schweizerischen Rheinhäfen. Unterstützt wird er in diesem Amt von Frau Monika Niemiec-Butryn (Polen), die die Funktion der stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses übernehmen wird. Frau Niemiec-Butryn ist stellvertretende Direktorin der Abteilung für Meereswirtschaft und Binnenschifffahrt des polnischen Ministeriums für Infrastruktur.
 
Symposium zum 10-jährigen Bestehen des CESNI
 
Am Tag nach der CESNI-Sitzung, am 29. Oktober 2025, fand im Wereldmuseum in Rotterdam eine Veranstaltung mit dem Titel „Navigating the future of IWT” statt. Eine entsprechende Pressemitteilung ist auf der Website des CESNI verfügbar.
 
Sitzungsteilnehmer
 
An der Sitzung des Ausschusses nahmen teil:

  • 10 Mitgliedstaaten: Belgien, Deutschland, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Polen, Portugal, Slowakei, Schweiz;
  • die Europäische Kommission, die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) und die Donaukommission;
  • 2 Beobachterstaaten: Serbien, Ukraine;
  • 5 anerkannte Verbände: EBU, ESO, GERC, IVR, SEA Europe.

 
Nächste Sitzungen
 
Die nächsten Sitzungen des Ausschusses finden am 16. April 2026 (nachmittags) und am 15. Oktober 2026 (nachmittags) statt.